Begabungsförderung
am Sophie
„In jedem Menschen müssen die Kräfte zur größtmöglichen Entfaltung gebracht werden, die in ihm liegen.“ – Herder & Humboldt
In ersten Paragrafen des Schulgesetzes NRW ist das Recht auf individuelle Förderung zentral verankert. Diese Förderung gilt für alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von ihrem Leistungspotential. Seit je her ist die Förderung besonderer Begabungen ein zentrales Anliegen des Sophie-Scholl-Gymnasiums. Dies geschieht stets in enger Kooperation mit den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten, denn nur so kann eine ganzheitliche und erfolgreiche Förderung gewährleistet werden.
Allgemeines
Was ist Hochbegabung?
Der Begriff der Hochbegabung ist in der wissenschaftlichen Literatur uneinheitlich. Entsprechend der Vielfalt der Definitionen gibt es gänzlich unterschiedliche Sichtweisen bezüglich des Begriffes. Internationale Forscher sprechen meist von Begabung, was synonym mit dem deutschen Terminus Hochbegabung ist. Zudem unterscheiden einige Forscher zusätzlich noch zwischen Talent und (Hoch-)Begabung, während andere diese Begriffe gleichsetzen. Hinzu kommt noch eine Uneinheitlichkeit in Bezug auf den Geltungsbereich des ohnehin schon uneinheitlichen Begriffs: Hier wird (Hoch-)Begabung sowohl als Terminus mit weiter wie auch enger Definition verstanden (Hochleistungen auf beliebigen Gebieten vs. herausragende Leistungen nur in bestimmten Tätigkeitsbereichen).
Am Sophie-Scholl-Gymnasium haben wir uns für folgende Definition entschieden, die auf den Forschungsergebnissen von Prof. Drs. Albert Ziegler, Lehrstuhlinhaber für Pädagogische Psychologie und Exzellenzforschung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, basiert:
„Ein Hochbegabter ist eine Person, die wahrscheinlich einmal Leistungsexzellenz erreicht. Exzellenz bedeutet in diesem Zusammenhang, dass eine Person anderen mindestens auf einem Gebiet deutlich voraus ist. Der früher oft verwendete Intelligenzquotient (IQ) als Hochbegabungskriterium wird heute kaum noch gebraucht, da er Leistungs-exzellenz nur auf ein Merkmal reduziert und vor allem akademisch leistungsstarke Schülerinnen und Schüler identifiziert, während u.a. künstlerisch-musische Exzellenzen nicht berücksichtigt werden. Aus diesem Grund wird – auch in klassischen akademischen Fächern – immer häufiger der gegenwärtige Leistungsstand als Hinweis auf eine Hochbegabung herangezogen, wozu auch bereits gezeigte Leistungen gehören.“
Ein weiterer Begriff, der oft im Zusammenhang mit (Hoch-)Begabung Verwendung findet, sind Underachiever (auch: Minderleister). Darunter versteht man sind Talente, deren Leistung aktuell beeinträchtigt ist, wodurch sich bei Nicht-intervention ungünstige Prognosen für die Erreichbarkeit von Leistungsexzellenz ergeben. In der Praxis wird ein Underachievement häufig anhand einer Diskrepanz von Intelligenz und (Schul-)Leistung erschlossen. Allerdings fehlt in der Forschung ein objektives Kriterium, wann diese Diskrepanz bedeutsam ist. Für jeden einzelnen Fall ist daher zu untersuchen, welche Faktoren für die ungünstige Leistungsentwicklung verantwortlich sind (mangelnde Motivation, schlechte Förderung usw.) und ob bzw. wie diese behoben werden können.
Wer wird gefördert?
Begabungen sind ebenso individuell wie unsere Schülerinnen und Schülern. Aus diesem Grund ist die Auswahl ebenso individuell wie die jeweiligen Förderangebote. Neben bereits vorhandenen Intelligenztests, Hinweise durch Eltern und Grundschullehrkräfte greifen wir am Sophie-Scholl-Gymnasium auf die im Unterricht getätigten Beobachtungen der Lehrkräfte zurück. Dabei geht es nicht nur um fachliche-kognitive Aspekte, sondern auch um motivationaler und sozialkommunikative. Hinzu kommen die Beratungskonferenzen und pädagogische Gespräche, in denen auch besondere Leistungen von Schülerinnen und Schülern besprochen und Maßnahmen in Absprache mit den Kindern bzw. Jugendlichen und deren Eltern angeregt werden.
Säulen der Begabungsförderung
Akzeleration meint alle Maßnahmen, durch die Schülerinnen und Schüler beschleunigt lernen können bzw. die die Schulzeit verkürzen. Dazu gehören vornehmlich das Überspringen einer Jahrgangsstufe oder das Drehtürmodell. Das Drehtürmodell kann man Sophie-Scholl-Gymnasium klassisch erfolgen durch die (vorübergehende) Teilnahme am Fachunterricht einer höheren Klasse oder digital durch die Teilnahme an deutschlandweiten Kursen, die online unter Leitung des Landesinstitutes für Schule (LIS) Bremen im Programm Digitale Drehtür angeboten werden.
Angebote der Begabungsförderung
Am Sophie-Scholl-Gymnasium bieten wir zahlreiche viele Förder- und Zusatzangebote an, um die Potentiale der Schülerinnen und Schüler individuell zu steigern. Neben den fächerunabhängige und/oder fächerübergreifenden Angebote im Bereich der Arbeitsgemeinschaften verfügt jedes Fach ein individuelles Angebot. Diese sind unter anderem: