Oh what a night

Die Winterkonzerte am Sophie

Oh what a night!!!

Dies dürfte ein passender Ausruf sein, der jeden einzelnen Konzertabend trefflich zusammenfasst!

Denn in Fortführung der Tradition der zurückliegenden Jahre gelang es den Musiker:innen, Musiklehrer:innen, Moderatorinnen, Techniker:innen und Organisator:innen der Konzerte wieder einmal, den musikalischen Talenten unvergessliche Bühnenerfahrung zu garantieren und den Zuhörern ein pralles Füllhorn musikalischer Stile zu präsentieren. Dabei wurde jeder Art vorweihnachtlicher Stimmung Rechnung getragen.

Marie Andres und Liza Zanoletti übernahmen die Moderation der Konzertabende, die sie durch Interviews, Zusatzinformationen, spontane Beifallsverstärkungen und lebendige Übergänge zu einem unterhaltsamen Vergnügen ausgestalteten.

Den festlichen Rahmen eröffneten an beiden Abenden Sophies Vielharmoniker unter der Leitung von Felix Tersteegen mit einer einfühlsam intonierten Version des Klassikers „White Christmas“. Bis zum Ende des Konzerts, das an beiden Abenden die Schulband One 21 in Tanz- und Partylaune beschloss, waren die instrumentalen und vokalen Spielarten höchst vielfältig, überraschend, frisch, frech und mutig. Hier ein Überblick:

Die Chöre…

… bestachen durch ihr Geflecht filigraner Zwei- und Dreistimmigkeit, durch versierte Rock- und Jazzharmonien und durch grazile Vokalisen. Dabei war die atmosphärische Bandbreite auch jeweils ein Produkt der gesungenen Sprachen, wie sie etwa durch den Französisch- und den Spanisch-Chor, unter der Leitung von Hanna Bielinski und Christian Gonzalez, repräsentiert wurden. So fand etwa das melancholische, im französischen Idiom dargebotene Vois sur ton chemin (aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“) einen direkten Kontrapunkt in den stark rhythmisch geprägten Latinohits Obsesión und Si No Estás.  

Auch die Little Sophies, die unter der Leitung der Musiktutorinnen Marie Andermahr und Holly Zanoletti proben, hinterließen einen bleibenden Eindruck beim Publikum. Ihre Version des Welthits Last Christmas besaß die bekannte Ohrwurmqualität, diesmal jedoch angereichert mit besinnlichem Charme und frischem Esprit.

Die Sophie Singers unter der Leitung von Melissa Hartmann verwandelten die Songs Man in the Mirror und Underneath the Tree in einen vokalen Ohrenschmaus zwischen großem Wiedererkennungswert und spannend-innovativen Tonschichtungen. Gänsehaut pur…                          

Die Solosänger und -sängerinnen…

…bereicherten die unterschiedlichen Ensembles auf ihre eigene Art und Weise: Liese Becker interpretierte mit Sophies Vielharmoniker den Frozen-Hit Let It Go in einer beeindruckend einfühlsamen Version und Lucia Verborg brachte zur sanften Gitarrenbegleitung von Felix Tersteegen Adeles When We Were Young in einer innigen akustischen Variante zu Gehör, bei welcher man eine Stecknadel hätte fallen hören können…

Sarah Ernesti lieh ihre Stimme der von Michel Hartwig geleiteten Big Band und zog die Aula in ihren Bann, als sie den Song This Is Me (aus dem Musicalfilm The Greatest Showman) mit viel Feingefühl, stimmlicher Überzeugungskraft und entschlossener Bühnenpräsenz zum Besten gab.

Und auch die Atmosphäre eines Rock-Christmas durfte während der Konzertabende nicht fehlen und wurde par excellence von Anastasiia Onyshchenko herbeigezaubert. Sie entlockte dem Saal spontane Klatschrhythmen, als sich der Groove ihrer schwungvollen Interpretation von Rockin’ Around the Christmas Tree in intensiver Form auf die Gäste übertrug. Dass Anastasiia darüber hinaus auch instrumental begeistern kann, stellte sie anhand ihres auf dem Flügel dargebotenen Weihnachtspotpourris vortrefflich unter Beweis.

Und was wäre ein Konzert ohne Rap-Musik? Das Mädchenquartett, das sich Tasty Rhymes nennt, konnte mit seinem bei Felix Tersteegen im Unterricht entstandenen Sprechgesang die musikalischen Beiträge um moderne Hip-Hop-Klänge ergänzen. Die Vier Girls auf der Bühne konnten dabei nicht nur in musikalischer Hinsicht stilecht aufwarten, sondern beherrschten zudem die Dancemoves, den Jargon und die Manierismen dieses Genres in authentischer Weise. Im Saal entstand mit Tasty Rhymes das Gefühl, sich einer kurzfristigen und faszinierenden Entführung nach Brooklyn nicht erwehren zu können. Yeah, bro!

Tetiana Symonchuk rundete die vokale Stilvielfalt der Konzertabende mit klassischem Gesang ab, indem sie das auf einer Paganini-Komposition beruhende Lied Io Ti Penso Amore vortrug. Dabei waren es vor allem ihre Modulationsfähigkeit, ihre feinen Melismen und ihr großer vokaler Ambitus, der bei den Zuhörern den Eindruck einer überaus reifen stimmlichen Leistung verfestigte.

Die Big Band…

…schaffte es wie auch in den Jahren zuvor, ein lebensechtes Swing-Feeling in den schulischen Konzertraum zu übertragen. Michel Hartwig bewies sich dabei wieder als ein Bandleader, der als Dirigent, Motivator, Moderator und Animateur sowohl auf die Musiker als auch auf das Publikum eine authentische Energie ausstrahlt. Das Ergebnis waren dynamisch-beschwingte Darbietungen der Stücke I Want It That Way, Let It Snow! und This Is Me, die Raum für Soli und improvisierte Entfaltung ermöglichten. Mit ihrem letzten Stück, Uptown Funk, trieben die Schüler und Schülerinnen der Big Band die Zuhörer in einer Call-and-Response-Aktion aus ihren Sitzen. Ein wirkungsvoller Dialog, der den Enthusiasmus auf beiden Seiten spiegelte!

Die WindStars & die Sophies BläserSUPERclass(es)…

… standen – als Keimzelle des Musiklebens am Sophie – wieder in vorderster Reihe der Konzertabende. Mit dem SSG-Song Hier kommt das SOPHIE! demonstrierten die WindStars unter der Leitung von Felix Tersteegen eindrucksvoll, dass sich instrumentales Engagement lohnt. Die BläserSUPERclass überraschte die Ohren der Zuhörer mit zahlreichen musikalischen Spielereien, wie etwa einem Mashup aus barockem Kanon und modernem Popsong. Das Ensemble unter der Leitung von Vera Hoffmann glänzte auch bei den Instrumentalversionen der Songs Bad Guy und Levitating durch beachtlich saubere Intonation und rhythmische Sicherheit.

Im Zusammenschluss der hauseigenen Ensembles brachten die SOPHIES BläserSUPERclasses unter der Leitung von Holger Mau, Jens Langenberg und Vera Hoffmann ein Weihnachtsmedley sowie das Stück Dance Monkey zu Gehör. Der Spaß der Musizierenden versprühte dabei direkte Funken ins Publikum, welches begeistert und mit herzlichem Applaus auf den Auftritt des musikalischen Nachwuchses reagierte.

Die Schulband…

…ONE 21 rockte zum Ende der Konzertabende noch die Hütte! Die Auswahl der Grunge- und Punkrock-Songs traf den Nerv der Zuhörer, die lautstark Textzeilen skandierten und vor der Aulabühne in einem spontanen Flashmob zu tanzen begannen. Dabei nahmen die Frontsängerinnen Liese Bäcker und Milena Rohrbach ihre zahlreichen Fans bei den vier Songs American Idiot, Song 2, Learn to Fly und Take it Off energetisch in den Griff. Die weiteren Bandmitglieder, Carlo Camminadi und Luca Jordan an den Gitarren, Johanna Voss am Bass sowie Jakob Kraus und Markus Spiegel an den Drums, boten den druckvollen Backdrop, mit dem die Konzertabende schließlich hochdynamisch zu Ende gingen. 

Wir sagen’s doch: Oh what a night!

(Text: Guido Bräunig)

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