Zwei Jahre Krieg in Europa – Mahnung und Auftrag

Liebe Schulgemeinschaft,

am vergangenen Wochenende jährte sich der Beginn des brutalen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine leider schon zum zweiten Mal. Gleichzeitig gedenken wir in diesen Tagen der Ermordung unserer Namenspatronin Sophie Scholl vor 81 Jahren.

Beides fügt sich zusammen: Dem Unrecht zu widerstehen, für Freiheit einzutreten und den leidenden Menschen zu helfen – das waren zentrale Anliegen von Sophie Scholl, und das ist unser Auftrag heute als Sophie-Scholl-Gymnasium, aber auch für jeden einzelnen von uns.

Ich bin dankbar für viel Gutes, das wir in den vergangenen zwei Jahren erleben durften: Eine breite Welle der Solidarität, die es uns ermöglicht hat, die wichtige Arbeit von Oberhausen hilft e. V. in unserer Partnerstadt Saporischschja zu unterstützen, aber auch Hilfe für die Menschen hier in Oberhausen, die uns in unserer Schulgemeinschaft seitdem bereichern.

Es freut mich zu sehen, wie Integration gelingt, wenn sich Schülerinnen u. a. durch Spitzenleistungen in Musik und in den Naturwissenschaften auszeichnen, die weit über Oberhausen hinaus Nachhall finden, wenn sich Freundschaften entwickeln und wenn wir als Schule Perspektiven für ein selbst bestimmtes Leben legen können.

Gleichzeitig schmerzt es, wahrnehmen zu müssen, wie wenig wir im Großen einem zukunftsfähigen Frieden näherkommen.

Für Freiheit einzutreten ist auch das Gebot der Stunde, wenn unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung von innen heraus angegriffen wird. Auch dies lehrt uns Sophie-Scholl. Dabei birgt die Teilnahme an einer Demonstration heute deutlich weniger Risiken als das Erstellen und Verteilen von Flugblättern 1943.

Es grüßt Sie herzlich

Dr. André Remy
Schulleiter